So, ich denke, ich muss jetzt auch mal ein paar Dinge klarstellen.
1. Da einige hier behaupten, an Gott zu glauben aber nicht an die katholische Kirche, muss ich etwas loswerden.
Man kann nicht an die katholische Kirche glauben! Die katholische Kirche ist (übrigens wie jede andere christliche Institution auch ) eine Institution, die denm Gläubigen einen Weg vermitteln will, zu glauben. Ergo: Wenn jemand an Gott glaubt, heißt das nicht automatisch, dass er aus diesem Grunde einer Kirche angehörig sein muss. Dies ist zwar auf der ganzen Welt der Fall, da der Glaube an den
christlichen Gott als
glaubensgemeinschaftlicher Glaube angesehen wird. Dazu folgendes Zitat:
"Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Dann wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Mt, 18, 21-22)
Was ich also sagen will, ist dass man zwar an Gott glauben kann, dann aber eigentlich nicht sagen kann, sich einer kirchlichen Institution angehörig zu fühlen (obwohl dies heute von vielen getan wird).
2. Ich möchte einmal klarstellen, dass in der katholischen Kirche
niemand vergewaltigt wurde! Ich möchte dies jetzt keineswegs herunterspielen, aber das schlimmste, was passierte war sexuelle Nötigung. Diese befindet sich rein strafrechtlich gesehen eine Stufe unter der Vergewaltigung.
Nochmals: ich möchte die Taten einiger Geistlicher hier keineswegs verschönern, aber Tatsache ist leider auch, dass es in der Vergangenheit üblich war, dass Kinder mal eine "gescheuert" bekamen (ich rede jetzt insbesondere von der Nachkriegszeit). Tatsache ist auch, dass solche Geschichten nicht nur in der katholischen Kirche, sondern auch in anderen christlichen Institutionen geschehen sind (
nochmals, ich will die Situation nicht schönreden, aber so ist es). Was viele Menschen im Zuge dieser Diskussion vergessen, ist, wie Menschen in anderen -nicht von der christlichen Moral geprägten - Ländern behandelt werden.
Im Iran wird man als Christ oder beispielswise als Schwuler zum Tod durch Steinschlag verurteilt! Man muss sich einfach nur andere Kulturen anschauen, dann siehr man, wie gut es uns eigentlich geht...
Noch einmal: auch ich sehe diese Situation als sehr schlimm an, allerdings denke ich auch, dass die katholische Kirche bereits aus ihr gelernt hat und einen Neuanfang gestartet hat. Der Augsburger Bischof a.D. Walter Mixa wurde zum Beispiel von der katholischen Kirche wegen angeblichen (Unschuldsvermutung) Kindesmissbrauchs selbst angezeigt. Es wurden viele Dienste für missbrauchte Kinder eingerichtet. Man könnte diese Liste durchaus noch weiter führen.
Ich will im Übrigen auch nicht vergessen, was die katholische Kirche ansonsten noch für bedürftige Menschen tut (dies wird im Zuge der momentanen Krise leider vergessen): es gibt vor allem in Lateinamerika viele Projekte, die von katholischen Organisationen stammen (z.B. Adveniat). Mit diesen wurden schon sehr vielen Menschen eine Existenz erschafft.
So, langsam komme ich zum Schluss. Mir fällt im Zuge der Missbrauchsdiskussion immer öfter auf, dass sich die Menschen eine sehr oberflächliche Meinung bilden. Viele beschäftigen sich offensichtlich nicht genauer mit dem Thema , sondern nehmen nur ein paar "Gedankenfetzen" aus den Nachrichten oder der Zeitung auf, und kritisieren dann die Kirche aus Schärfste. Und glaubt mir, dies ist mit Sicherheit nicht der richtige Weg, um eine Lösung zu finden!
So, jetzt ist mein Kommentar doch etwas lang geworden... Aber, ich denke, dass über meine Position alles klar geworden ist:
Ich bin katholisch und glaube an Gott!______________
Gruß,
Modgar