Eine interessante Frage, aber leider ist es nicht so einfach das gesamte Fernsehen Deutschlands als schlichtweg gut oder schlecht zu bezeichnen. Je nachdem was man vom Fernsehprogramm erwartet, kann man es positiv oder negativ finden.
Natürlich ist es für Menschen, die nicht nur bloße Unterhaltung ohne Tiefgang suchen, irgendwann genug, immer nur zweitklassige Produktionen deutscher Sender zu sehen, die ihre meisten Inhalte aus dem amerikanischen Showrepertoire abkopieren und uns mit diversen Spiel- und Datingshows, Renovierungsdokus, mehrstündigen Zeitfressern über die Privatsphäre irgendwelcher Personen und den berüchtigten Suche-Irgendeinen-Star-Shows beglücken. Die Produzenten solcher Shows verschwenden zumeist gar keinen Gedanken daran, ob ihr Inhalt irgendeinen Zweck erfüllt. Hauptsache die breite Masse interessiert sich dafür und kauft Fanprodukte von, wie du sie nennst,
B-Promis; ich bezeichne sie lieber als
Medien-Nichts, die aus dem Nichts aufgetaucht sind, rein gar nichts können oder rüberbringen und irgendwann auch wieder in diesem Nichts verschwinden werden.
Leider fehlt oft das Geld für vergleichbare Produktionen aus Medienhochburgen wie den USA und Experimentierfreude kann man sich hier auch nicht erlauben.
Aber nicht alles ist so grau, denn das deutsche Fernsehen ist bekannt für seine hervorragenden Dokumentationen (
Der Wolf kehrt zurück), Wissensshows (
Welt der Wunder) und die Nachrichtenerstattung (
Tagesthemen), die bereits jeder Sender in vergleichbaren Volumina ins Programm aufgenommen hat. Ein weiterer achtbarer Zweig sind Bei- und Nachkriegsdramen wie
Das Leben der anderen, die es nicht nur in die Kinos, sondern auch in das ausländische Programm geschafft haben, sowie schon jahrzehnte bestehende Formate wie beispielsweise
Tatort.
Ganz so schlecht ist das deutsche Programm nicht, auch wenn man es mit dem anderer Länder vergleicht, in denen dieselben Formate ausgestrahlt werden.
Meiner Meinung nach kommt es auf den Zuschauer an. Wer sich unterhalten möchte, findet genauso seine Sendungen wie jemand, der sich informieren möchte und das heutzutage in weitaus größerem Umfang als vor etwa zehn Jahren. Heute ist für jeden etwas dabei und was man nicht mag, muss man auch nicht sehen. Das ist die Hauptsache.